Das Reich Gottes hat zwei Seiten, eine gegenwärtige und eine zukünftige.

Gegenwart

Jesus sagt, das Reich Gottes ist schon jetzt mitten unter uns (NT, Lukas 17,21). Jemand hat mal zutreffend gesagt: „Die Herrschaft oder Herrlichkeit Gottes ist dort, wo Gott Herr ist…“ Das Reich Gottes besteht also aus den Menschen, in deren Leben Gott Herr ist. Zu Gottes Reich gehört, wer erkannt hat, dass er Gott nötig hat (vgl. NT, Matthäus 5,3) und daher, wie ein Kind von seinen Eltern, alles von Gott erwartet (vgl. NT, Matthäus 19,14). Gott möchte, dass alle Menschen in sein Reich finden (vgl. NT; 1. Timotheus 2,4), doch es gibt Hindernisse auf dem Weg. In Matthäus 13, 19-22 werden als solche genannt, z.B: Gottes Botschaft nicht verstehen können; Schwierigkeiten und Leid aufgrund des gelebten Glaubens an Gott; Alltagssorgen; Reichtum, der zum Lebensmittelpunkt geworden ist.

Wer auf seine eigenen Fähigkeiten oder auf seinen Besitz vertraut, wird es schwer haben, in Gottes Reich zu gelangen (NT, Matthäus 19,16-26). Das gegenwärtige Reich Gottes ist manchmal nicht offensichtlich, sondern eher verborgen. Es gleich einer Pflanze, die zunächst unscheinbar wächst. Eines Tages aber wird aus der Pflanze ein mächtiger Baum. (vgl. NT; Matthäus 13,31)

Zukunft

An jenem Tag, an dem Jesus als Retter und Richter wieder auf die Erde kommt, wird das Reich Gottes für alle sichtbar werden (-> Endzeit). Dieses künftige Reich Gottes wird auch als Himmelreich oder Himmel bezeichnet (vgl. NT, Matthäus 13). Es bezeichnet den Ort der offensichtlichen und uneingeschränkten Herrschaft und Gerechtigkeit Gottes. Es ist auch der Ort der ewigen Gemeinschaft Gottes mit denen, die schon zu Lebzeiten auf seine Gerechtigkeit vertraut haben (vgl. -> Ewiges Leben/neues Jerusalem). Im Himmel bei Gott wird es kein Leid mehr geben (NT, Offenbarung 21.4) – darauf dürfen Christen hoffen!