Mit „Stiller Zeit“ ist eine tägliche Bibellese- und Gebetszeit gemeint. Gott sucht den Kontakt zu uns (vgl. -> Spiritualität). Eine Möglichkeit, wie Gott zu uns „reden“ kann, ist wenn wir in der Bibel (= „Gottes Wort“) lesen. Im Gebet können wir Gott Antwort geben. Die Bibel gibt nicht vor, wie oft man beten soll. Daher sollen auch wir kein Gesetz aufstellen, welches die Stille Zeit zur Pflichtübung macht. Entscheidend ist, dass man betet. Ohne Gespräch stirbt eine Beziehung – auch jene zu Gott.
Jesus selber hat sich immer wieder Zeiten genommen, um alleine (z.B. auf einem Berg) mit Gott, seinem Vater zu reden (vgl. NT, Markus 1,35; Lukas 5,16; 6,12; 9,18; 11,1). In der Gegenwart Gottes konnte Jesus auftanken (vgl. NT, Matthäus 4,4), um danach wieder ganz für seine Mitmenschen da zu sein. Die Nachfolger von Jesus sahen, wie erfrischt er aus diesen „Stillen Zeiten“ zurück kam. Weil sie nicht wussten, wie sie beten sollten, baten sie Jesus, es sie zu lehren. So wurde uns das bekannte „Unser Vater – Gebet“ überliefert (NT, Matthäus 6,9-13).
Paulus hält fest, dass das Gebet genauso zum christlichen Leben gehört, wie das Lieben der Mitmenschen (vgl. NT, 1. Thessalonicher 5,14-17). Der Psalmdichter Asaph hat erkannt, dass es letztlich die Nähe zu Gott ist, die ihn froh und glücklich macht (AT, Psalm 73,28). Wer sich immer wieder auf Gott ausrichtet, erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist. In einem Lied heisst es: „Herr, du gibst uns Hoffnung, du änderst unser Leben; Grosses wird gross, Kleines wird klein.“ Stille Zeiten prägen unser Leben und halten unser Denken und Handeln auf Kurs mit Gott (vgl. AT, 5. Mose 30,14).
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