Es ist mir wichtig, zu betonen, dass es beim biblischen Glaubenskampf nicht um einen Kampf der Gläubigen gegen die Ungläubigen geht – zumal diese Begriffe an sich schon erklärungs-bedürftig sind. Paulus schreibt, dass wir als Christen nicht gegen Menschen kämpfen, sondern gegen die Mächte der Finsternis – letztlich gegen den -> Teufel! (vgl. NT, Epheser 6,11.12) Dies aber niemals aus eigener Kraft (vgl. NT, Epheser 6,10) sondern mit Hilfe der geistlichen Waffenrüstung, welche Gott uns zur Verfügung stellt (vgl. NT, Epheser 6,13-18).

Ein heiliger Krieg, bei dem Menschen mit Gewalt zum christlichen Glauben gezwungen würden, liesse sich weder mit dem Alten Testament noch mit dem neuen Testament vereinbaren! Als Jesus einmal gefragt wurde, welches das wichtigste Gebot sei, sagte er mit Bezug auf das Alte Testament: „Du sollst den Herrn deinen Gott lieben!“ (vgl. NT, Matthäus 22,37 und AT, 5. Mose 6,5) Liebe kann man nicht erzwingen – sie muss freiwillig sein. Interessanterweise bildet dieses Gebot an anderer Stelle im Alten Testament die Einleitung dazu, dass das Volk Israel zwischen -> Segen und Fluch wählen soll. (vgl. AT, 5. Mose 11,1+26-28). Das bedeutet Freiwilligkeit auf der ganzen Linie – und entsprechend die Verantwortung, die Konsequenzen des eigenen Entscheids zu tragen.

Auch Jesus selber drängte seine Zuhörer nicht dazu, die Gute Botschaft (-> Evangelium) von Gott anzunehmen. Als er einmal einen reichen Mann aufforderte, mit ihm mitzuziehen, lehnte dieser ab, weil er dann all seine Güter hätte zurücklassen müssen. Obwohl, oder vielleicht gerade weil Jesus ihn lieb hatte, akzeptierte er dessen Entscheid (vgl. NT, Lukas 18, 18-27).

Gott hat keinen Gefallen daran, wenn Menschen, die ihn nicht kennen („Ungläubige“) zu Grunde gehen (vgl. AT, Hesekiel 18,23; 33,11). Er möchte, dass alle Menschen durch das -> Evangelium gerettet werden (vgl. NT, Johannes 3,16; 1. Timotheus 2,4). Das erreicht er u.a. dadurch, dass Christen in ihrem -> Glaubenskampf standhaft bleiben (vgl. NT, 1. Timotheus 16,12a; Jakobus 4,6-8) und so die Hoffnung des -> Evangeliums an ihre Mitmenschen weitergeben.